05.10.2018 - REGIO-FINALE

SPH Bandcontest 2018 - Regional-Finale (05.10.18, Maschinenhaus, Berlin)

Zum letzten Berliner Regionalfinale trafen sich SPH-Crew und sieben Bands an diesem Freitag im frühen Oktober, um gemeinsam mit dem Publikum festzustellen, wer es wohl verdient habe ins Berliner Pre-Final einzuziehen.

Als erste waren MANONO zu hören. Sich selbst als Funk/Rock/Pop Band bezeichnend, spielen die vier  groovige Songs mit eingängigen Melodien. Besonders hervor sticht die sich unglaublich elegant bewegende Frontfrau und Sängerin. Doch nicht nur ihre tolle Bühnenpräsenz, sondern auch ihre soulige und intonationssichere Stimme beeindrucken. Schlagzeug und Bass bilden ein starkes Groove-Fundament. Die Gitarre spielt oft in verzerrten Sounds in hohen Lagen - eigentlich toll aber da würde doch prima noch ein funky Keyboard zwischen Bass und Gitarre passen?! So oder so, der Gesang und seine Tanzbegleitung ziehen den Zuhörer in den Bann und lassen ihn nicht mehr los, bis der letzte Ton verklungen ist.

GØAT folgen. Und gleich geht es etwas rauher zu: Der Gesang, hier ausgeführt vom Gitarristen eines typischen Rocktrios, bedient sich einer roheren und verzerrteren Technik, die Gitarre schreit, die Drums - könnten noch mehr draufhauen für den Geschmack der Jury! Aber das mildert keineswegs den Genuss, der den Hörer überkommt bei den dreckigen blues-rockigen, energiegeladenen, kurzen und knackigen Brettern der Jungs.

Als nächstes hören wir melodischen Deutschrock von den Jungs von TAG X. Stark ohrwurmtaugliche Melodien singt uns der Frontmann und Gitarrist aus voller Seele und Kehle direkt ins Herz. Die Power hinter seiner Stimme beeindruckt genauso wie die in den Armen des Drummers und in der Zuverlässigkeit der Melodiegitarre und des Basses. Auch die Texte sind eingängig und es ist nicht schwer sich mit ihnen zu identifizieren. Mut zu Melodie und Gefühl trotz Punk-Attitüde, das passt wunderbar zusammen und macht richtig Spaß!

Jetzt wirds kompliziert und schnell: VIANOVA ballern auf der Bühne. Metalcore oder wie sie selber sagen: Kangaroocore. Was das sein soll erschließt sich auch während des Auftritts nicht ganz, aber es erschließt sich dafür, dass die Jungs tight sind und dass der Drummer schnelle Füße und ein gutes Gedächtnis hat! Abwechslung bringen die verschiedenen Backingtracks und Intros vom Zuspieler, die die Band vorher produziert hat. Auch die Einarbeitung eines Geigers ins Set macht den Auftritt abwechslungsreich und interessant. Immer wieder erklingen Zwischenspiele mit verschiedensten musikalischen Einflüssen. Der Shouter der Band macht mächtig Laune und Show und liefert eindeutig den beeindruckendsten Headbang des Abends!

Eine unglaubliche Anzahl an Fans bringen KOPPI AND PASTE mit; sie machen ungefähr die Hälfte des Publikums aus! Entsprechend machen sie auch mächtig Stimmung im Maschinenhaus. Angefangen mit einer deutlichen Message der punkigen Band geht es weiter mit rotzigen, witzigen und frechen Texten des Sängerduos KOPPI AND PASTE. Begleitet werden die beiden, die auch E- und A-Gitarre bedienen von Bass und Drums. Gerne hätte es auch mehr als nur Begleitung sein können! Beim letzten Song wechselt die Besetzung: E-Gitarre und Drums tauschen - sehr interessant, auf einmal ergibt sich wieder eine ganz andere Energie!

Als vorletzte betreten die Deutsch-Punk-Rocker von SYSTEMSTÖRUNG die Bühne. Und die Jungs machen genau das, und das gut. Die Rhythmus-Gitarre pulsiert, der Bass rumpelt, die Vocals singen schreiend, die Drums ballern. Die Texte sind verbunden mit Heimat, Treue und ähnlichen Werten, die den Berlinern am Herzen liegen. Als einziger Minuspunkt fällt auf, dass öfters Temposchwankungen auftreten die unbeabsichtigt klingen. Hier sollte im Probenraum vielleicht nochmal geschraubt werden, denn im Pre-Final kann dies zu einem noch stärker ausschlaggebenden Aspekt der Bewertung werden. Rundum gefällt der Auftritt der Band und macht Laune!

SKOGAFOSS: die Überraschung des Abends. Mittleres Alter, aus Dresden angereist, online kein richtiges Material auffindbar, nur zwei Leute mitgebracht. Daraus lässt sich kein Bild machen, doch das machen die vier Jungs dann ab Sekunde eins ihres Sets. Hier sitzt einfach alles. Die Band „mischt sich von selbst“; Gitarren- und Basssounds kleben übereinander und leben in wunderbarer Symbiose mit den tightesten Drums des Abends, die gleichzeitig mit unerhörter dynamischer Intelligenz beeindrucken. Die Vocals sind präsent und kraftvoll, intonatorisch sehr gut und erinnern an Maynard James Keenan von der US-amerikanischen Progressive Band Tool. Stilistisch bewegen wir uns auch ein wenig in diese Richtung, melodischer Groove-Rock mit Niveau. Die Jury und das Publikum sind hin und weg und sicher, das SKOGAFOSS heute Abend die Sieger der Herzen sind.

Es folgten eine kurze Pause bis zum Votingschluss und nach kurzer Besprechung der Jury, die Bekanntgabe der durchs Onlinevoting schnell und unkompliziert ermittelten Ergebnisse, die ihr unten nachlesen könnt:

Verfasser: Ruben Kamlah // SPH Bandcontest

Hier das Ergebnis im Detail:

Achtung:

Durch Rundungen kann es ggf. zu leichten Abweichungen kommen (z. B. Addition aller Wertungen = 100,1%). Für den Fall, dass eine solche Rundung zwischen zwei Acts entscheiden würde, wird mit den exakten Werten gerechnet.

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